Wer eine akademische Ausbildung erwartet, oder etwa glaubt, ich müsste im literarischen Sektor gearbeitet haben, wird enttäuscht sein. Ich bin Autodidaktin und – Naturtalent. Die Akademie des Lebens hat sich direkt mit mir befasst, wenn auch zunächst nicht mit Worten…
Bereits im Mutterleib wurde ich durch ein Schockerlebnis zum Mit-Fühlen gezwungen. Als zweite von vier Töchtern geboren, wuchs ich (scheinbar) idyllisch in ländlicher Umgebung heran. Mit der Schule hatte ich keine Mühe; ich fand sie meistens sogar interessant. Besonders liebte ich es, Aufsätze zu schreiben. Mein Lehrer der Abschlussklasse schaffte es allerdings nicht, meine Eltern zur Förderung meiner Talente zu motivieren, und ich ahnte nicht, welche Möglichkeiten ich gehabt hätte.
Es war die Zeit der Lehrstellen-Knappheit, und durch ein gelungenes Berufspraktikum und ein familiäres Vorbild wurde ich Verkäuferin. Was soll ich sagen – besser und direkter hätte ich Menschen, Gewohnheiten und Motive, und überhaupt das Leben nicht kennenlernen können. Im Alltag sind Menschen meist authentisch und ihr Verhalten „ungefiltert“.
Eine Abzweigung meines Weges führte mich zum Hospiz-Verein, wo ich seit 2008 ehrenamtlich tätig bin; zunächst in der Sterbebegleitung Erwachsener, und schließlich auch in verschiedenen Bereichen der Trauerarbeit, auf die ich mich mittlerweile konzentriere. Auch hier ist das Leben authentisch und ungeschminkt. Was Menschen bewegt, weiß ich also.
Von 2014 bis 2023 bot ich – zunächst mit einer Freundin – einmal monatlich ein Schreibcafé an. Es erfüllte mich, diese Gabe auszuleben, und mit Anderen zu teilen, denn ich merkte, wie gut es den Besuchern und mir selbst tat, zu schreiben. Auch bei der VHS Konstanz war ich einige Jahre als Dozentin tätig.
Nach meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben erfüllte ich mir den Traum einer Ausbildung zur Schreib-Therapeutin.
Seit Januar 2024 biete ich einmal monatlich Schreib-Workshops zu unterschiedlichen Themen an, und schaffe damit wieder „Orte für Worte“.
Das Leben ist eine Wundertüte, das sein Füllhorn immer wieder großzügig über mir ausschüttet. Persönlich schreibe ich gern Gedichte und Essays, und ich liebe das Spiel mit Worten! Mehr als alles Andere aber möchte ich unsere facettenreiche Sprache ehren und erhalten helfen, denn
„Am Anfang war das Wort“, und ich gab mein Wort dem Wort...