Am Anfang war das Wort.
Wenn ich ein Bild wählen müsste, welches das Schreiben symbolisiert, würde ich ein Haus wählen mit vielen Türen...
Die Haustür steht für das Schreiben-Lernen in der Schule – ist also der Eingang in diese Welt. Eine Tür führt in den Raum des alltäglichen Schreibens: Einkaufszettel, Notizen, Mails. Es könnte die Tür zum Arbeitszimmer sein. Die Tür zum Kinderzimmer öffnet den Raum zu Kreativität und Wortspielen. Es ist bunt und meistens lustig an diesem Ort. Die Kellertür führt in die Vergangenheit, dem Ort autobiographischen Schreibens. Die Tür zum Schlafzimmer führt zu den „Gute-Nacht-Geschichten“. Besonders interessant finde ich es auf dem Speicher (dem Oberstübchen...), wo allerlei Interessantes zu finden ist (Ideen, Inspiration, etc.)
Jede Tür dieses Hauses kann und darf geöffnet werden; es steht mir frei, zu wählen wann ich welchen Raum betreten möchte...
Schreiben ist wesentlich mehr als Information und Dokumentation. Es ist (auch) Ausdruck, Humor, Unterhaltung und Begeisterung. Schreiben heißt, Gedanken greifbar zu machen, sie zu formen, sich zu reflektieren. Schreiben ist Konzentration und manchmal sogar Vision.
Schreiben kann heilsam sein. Im Tagebuch, in der Poesie oder im perspektivischen Schreiben wird das Papier zum Gesprächspartner und manchmal sogar zum Löschblatt, weil das Formulieren von Erlebtem und Gefühltem transformative Kraft entwickeln kann. Schreiben bringt Klarheit.
Oft höre ich den Satz: „Ich kann aber nicht schreiben“...Damit ist sicher gemeint: „Ich kann nicht gut (genug) schreiben – ich traue mich nicht...“ Der innere Kritiker meldet sich hier. Er möchte gesehen und ernst genommen werden, und er beruhigt sich meist schnell, wenn er „einen guten Platz“ erhält. Bewertungen wären hier fehl am Platz, denn auch er hat seine Berechtigung...
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Schreiben zum Abenteuer werden kann, zum Therapeutikum und Transformator, denn Schreiben verändert.
Deshalb möchte ich es Menschen zugänglich machen, die danach suchen.
Marlene Jäkle
Aus einer Stimmung – ich weiß gar nicht wie tat ich etwas, das tat ich so noch nie:
Ich wurde ganz stille und setzte mich hin, um bewusst mich zu spüren – das machte ja Sinn und den Körper zu hören. Ich wollte ihn fragen: „Wie geht es dir? Was hast du mir zu sagen?
Zunächst blieb es stille – was war da nur los? Ich schluckte an einem dicken Kloß, da meldet sich aus seiner Einsamkeit mein Körper voll Staunen – zur Botschaft bereit: „Du redest mit mir – das ist ja ganz neu ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich freu´!
An manchen Tagen, es ist zum Verzagen, da kann ich dich wirklich nur schwer ertragen: Kritisch schaust du von unten nach oben und hast nicht die Absicht, mich einmal zu loben! Du find´st mich nicht schön, wie ich jetzt grade bin; nichts an mir ist nach deinem Geschmack und Sinn!
Ein bisschen mehr Liebe kann mir da nicht schaden: ich würde so gerne im Glück einmal baden!
Hast du es vergessen, wie lange nun schon ich ertrage den unzufriedenen Ton?
Stell´ dir vor, welche Ausstrahlung würde sich regen; ich würd´ mich mit Stolz und mit Anmut bewegen!
Ich wünsch´ mir von dir etwas mehr Vertrauen; Du kannst ganz getrost auf die Kräfte mein bauen! Nach jeder Krankheit bin ich doch genesen, wenn du erst mal achtsam mit mir bist gewesen! Es tut mir auch leid, dass ich dich musste zwingen, um uns wieder ins Gleichgewicht rein zu bringen.
Etwas weniger Tempo täte mir gut; sei vor jedem „Zu viel“ bitte auf der Hut! Dieser Dauerstress ist das Schlimmste für mich all das Jagen ist einfach fürchterlich!
Erlaub´ dir des Öfteren einfach ein „Nein“ Du wirst sehen, wie entspannend das kann sein!
Auch Ärger, das muss ich dir unbedingt sagen, kann ich – dein Freund Körper – ganz schlecht nur vertragen! Mit Wasser spüle ihn zügig hinfort, oder schreib´ über ihn mit Deinem Wort...
Auch schwitzend kannst du dies Gift transformieren aber mich solltest du besser nicht infizieren!
Was mir guttut, weißt du ja im Grunde genau: Bleib´ beweglich – im Fluss – das ist richtig schlau. Treibe den Sport, den du auch wirklich magst; tu´ es maßvoll, dass du nicht so schnell verzagst. Frische Luft ist ein Schönheitselixier; es wirkt Wunder, gönnst du es dir und mir!
Zu guter Letzt mahne ich es noch an, dass man isoliert mich nicht sehen kann:
Geist und Seele gehören genauso zu mir. Harmoniert es hier nicht, dann leiden wir!
Es tut gut, dir all´ das einmal selber zu sagen; ich bin ganz zufrieden und möchte nicht klagen!“
Die Antwort hat mich ins Grübeln gebracht:
zwar hab´ ich das Meiste richtig gemacht, doch das Wichtigste war auf der Strecke geblieben; keinen Tag will ich länger es mehr verschieben: „Ich hab´ allen Grund, auf dich stolz zu sein!
Kein and´rer als du sei der Körper mein!
Für all´ die Jahre danke ich dir mein Tempel – du gehörst zu mir!“
Copyright: Marlene Jäkle / April 2015
Krieg ist nicht nur zu dieser Stunde
präsent, und drum in aller Munde.
Man spricht darüber – regt sich auf;
nimmt selbstverständlich es in Kauf:
Der Feind – der Andere - ist schuld!
Das schürt so manche Ungeduld…
Krieg ist uns näher, als wir denken,
und Achtsamkeit ist drauf zu lenken;
die Sprache bringt es an den Tag;
die Energie auf einen Schlag:
Wir lassen uns nicht unterkriegen -
weder auf Brechen, noch auf Biegen.
Wir kriegen´s hin und kriegen´s ab.
Der Krieg der Worte hält auf Trab…
Wir lassen uns doch klein nicht kriegen,
und kämpfen, bis die Fetzen fliegen!
Man kriegt es auf, und kriegt es zu,
und kriegt sich wieder ein im Nu.
´S geht Aug´um Auge, Wort um Wort;
wir merken nicht, dass dies wirkt fort…
Wir kämpfen hart für unsre Ziele;
zum Machtkampf werden selbst die Spiele.
Zu unterliegen, zu verlieren
darf man auf keinen Fall riskieren!
Es ist ein einzig´Spiegelfechten -
Kampf zwischen Falschem und dem Rechten.
Wir sind uns selbst der größte Feind:
Täter und Opfer, wie es scheint.
Du kannst in Dir nur Frieden finden;
betrachte diesen Fleck, den blinden…
Bist Du im Frieden familiär?
Ist´s mit den Eltern immer schwer?
Sind die Geschwister wie die Pest?
Gibt Schwiegermutter Dir den Rest?
Lebst Du auf Kriegsfuß mit dem Ex?
Ist die Geschied´ne eine Hex?
Und nun Dein Körper – frag Dich mal -
ist er für Dich der „heil´ge Gral“?
Bereitet er Dir manche Qual?
Entspricht dem Schönheits-Ideal?
Kannst Du ihn nehmen, wie er ist,
oder ist da ein zäher Zwist?…
Wie steht es mit der Arbeitswelt?
Bist Du der Sieger dort, der Held?
Gehst Du für Ziele über Leichen,
und – tun das wirklich nur die Reichen?
Wie ist es mit der Nachbarschaft?
Ist´s Miteinander Deine Kraft?
Wirst Du für alles angebellt,
weil es dem Nachbarn nicht gefällt?
Die Politik polarisiert;
ist für den Krieg prädestiniert:
Es geht dabei nicht nur um Worte;
für´s Kriegsbeil finden sich auch Orte.
Machthaber sind wie Munition
in ihrer Spiegelfunktion:
Kann wirklich man mit noch mehr Waffen
uns eine Welt voll Frieden schaffen?
Wirkt das nicht wie ein Schlangenbiss -
ein ober fauler Kompromiss?!
Gibt´s einen heil´gen Glaubenskrieg?
Und – was wär´ heilig an dem Sieg?
Das alles gibt doch sehr zu denken:
Man möge täglich sich versenken;
Der Frieden ist wohl nicht zu „kriegen“,
solang´wir soo daneben liegen!
Copyright: Marlene Jäkle / April 2022
Pasta Noster,
die Du bist vom Himmel.
Geheiligt werde Dein Weizen.
Dein Salzwasser koche,
Deine Rührung geschehe.
Wie zum Mittag, also auch am Abend.
Unser tägliches Brot – lass es heute,
und vergib uns den Versuch,
wie auch wir vergeben den Kartoffeln.
Drum führe uns doch in Versuchung,
und erlöse uns mit der Soße.
Denn Dein ist die Nudel,
mit Tomate und Basilikum.
In Ewigkeit nur Pasta -
Basta!
In Anlehnung an das „Kaffee-Unser“ (von einer Postkarte)
Copyright: Marlene Jäkle / März 2020
Seid doch leis´in meiner Kammer!
Still – ich habe Katzenjammer!
Wer nur war dies´ Wortes Vater,
und nennt diesen Zustand „Kater“?!
Erst gestern war der Maskenball;
ich musste hin – auf jeden Fall!
Und ein Kostüm nur kam in Frage
für die ganzen tollen Tage:
Auch wenn´s aus den Schuhen miefelt,
kannt´ich nix – ich ging gestiefelt.
Den Federhut vom Musketier
schlich ich mich heimlich vor die Tür…
Diese bunte Maskerade
war so ganz und gar nicht fade;
Wer sagte mal so super schlau:
„Bei Nacht sind alle Katzen grau.“?
Stubentiger, Mäusefänger,
manchen Katzenmusik-Sänger,
eine Kirchenmaus im Frack,
und sogar die Katz´im Sack!
Allerlei Kostüm ich sah -
plötzlich war ´ne Raubkatz da!
Schwarz-gelb gestreiftes Tigerfell
und Katzenaugen – grün und hell,
stellt sie den Katzenbuckel auf,
als ich laut schnurrend zu ihr lauf´.
Wir spielten also „Katz und Maus“...
Beim dritten Tanz passiert´s – oh Graus:
Ich warb um sie mit Katzenzungen,
da sagt sie `was von sieben Jungen!
Ein Don Juan bin ich als Kater,
doch von „Aristo-Cats“ kein Vater!
Ich will nicht in die Folterkammer,
und löse mich aus dem Geklammer.
Das war wie eine Katzenwäsch´,
und des verliebten Kater´s Crash.
Die wollt´mich angeln, wie ´nen Fisch!
Ist diese Mieze noch ganz frisch?!
Ich war noch nicht ganz abgekühlt,
da hab´ich es auch schon gefühlt:
Es schleicht sich an mit leiser Tatze
´ne göttlich rote Siamkatze…
Prompt hoch-erotisch tanzen wir,
da steht ihr Lover in der Tür.
Er setzt gleich an zum Katzensprung,
als sei er erst drei Jahre jung!
Zu Berge steht mein ganzes Fell;
bin auf dem Highway schon to Hell,
weil er mir haut mit seiner Pranke
ganz unverschämt in meine Flanke!
Die Faust am Kinn kommt noch dazu,
und ich kann leider kein Kung Fu!
Zur Seite kippe ich gekonnt,
als er im Beifall sich gesonnt…
Ich hatt´ein großes Loch im Herz,
und überschwemmte meinen Schmerz
mit Allem, was Prozente hat,
dann war die Welt fast wieder glatt!
Von meinem Heimweg weiß ich nix -
zu bunt war doch der Flüssig-Mix.
Mein Magen ist ein Krater,
und ich hab´einen Kater!
Zum Frühstück brauch ich dringend Fisch,
dann werde ich schon wieder frisch.
Recht sauer muss der Hering sein,
damit ein Ende hat die Pein.
Gesund gepflegt bin ich der Hit -
schon morgen bin ich wieder fit!
Such´mir ein and´res Kätzchen eben,
denn jeder Kater hat neun Leben!!!
Copyright: Marlene Jäkle
Moment mal: Erinnern kann man sich doch eigentlich nur an Gewesenes. Wie sollte sie dann aus der Zukunft kommen – die Ahnung?
Nun – die Ahnung ist für mich zunächst etwas nicht Greifbares; wie aus dem Nebel auftauchend. Die Ahnung braucht entweder ein Gefühl der Sicherheit (so wird es bestimmt kommen), oder eine Bestätigung, womit sie keine Ahnung mehr wäre. Jeder kennt sicher das Gefühl, etwas zu ahnen, bevor es geschieht. Manchmal denkt man an eine bestimmte Person, die einen im selben Moment anruft. Wie geht so etwas?
Wieder einmal muss für meine Erklärung Albert Einstein herhalten: „Alles ist Energie, und diese geht niemals verloren. Sie ändert nur ihre Form.“
Wenn man die Ahnung also als Energiewolke annehmen würde – wäre es dann wichtig, ob sie aus der Vergangenheit oder Zukunft käme? Sie ist einfach Energie; so wie alles Andere. Sie ist eben wandelbar. Aber das sind wir ja auch! Die Kinder, die wir einmal waren, sind wir nicht mehr. Dennoch sind wir immer noch da. Wir haben uns nur verändert. Die Greise, die wir vielleicht werden, wenn wir lange genug leben, sind wir noch nicht. Aber sie sind bereits angelegt in uns. Könnte man uns nicht ebenso als eine Ahnung aus der Zukunft bezeichnen? Zweifellos sind wir die Ahnen von morgen. So gesehen sind wir eine Erinnerung aus der Zukunft, oder nicht? Sicher täte es der Welt und uns ganz gut, wenn wir uns immer mal daran erinnerten, dass wir morgen die Täter von gestern sein werden. Oder die Baumeister, Reformer, oder Naturbewahrer.
Welche Erinnerung aus der Zukunft können wir sein? Keine Ahnung? Vorsicht, damit wir nicht diejenigen sein werden, die später als die „Ahnungslosen“ bezeichnet werden. Oder als diejenigen, denen alles egal war – gleich-gültig...
Wie ist das eigentlich mit der Idee oder der Vision? Sind diese nicht nahe Verwandte zur Ahnung? Wir greifen nach ihnen, wenn sie noch gar nicht manifest sind. Erinnerungen aus der Zukunft! Wir nehmen sie nach innen (in Hirn oder Herz), und können ihnen dann Ausdruck und Gestalt verleihen. Hat also die Ahnung nicht viel mehr Beachtung oder sogar Würdigung verdient?!
Und: Sind wir uns im Klaren darüber, dass wir die Zukunft gestalten? Mit jedem Gedanken, jeder Ahnung, jedem Wort. Soo viel Macht haben wir!!!
Copyright: Marlene Jäkle
Halt, Stopp – nicht so schnell! Wir wollen uns über dieses Wort doch mal etwas genauer unter- halten...
Bis hierher und noch weiter! Halt ist eben nicht nur rote Ampel, Schranke oder Zaun, sondern vor allem auch Stütze. Wenn wir wirklich wissen, was uns Halt gibt – auch in schwierigen Zeiten – was haben wir dann noch zu befürchten? Nicht immer sind es „nur“ Familie und Freunde, die uns stützen, wenn alles zusammenbricht. Auch ein geliebtes Hobby, der Aufenthalt in der Natur, oder vielleicht Bewegung und Sport können uns Halt geben. Musik und Worte – ja überhaupt Kunst – können wie ein stützendes Korsett wirken, wenn alles andere zu versagen scheint.
Vielleicht kann man dieses doppeldeutige Wort sogar noch erweitern, denn was uns Halt gibt, verleiht auch Haltung! Überzeugungen für gewisse Zusammenhänge drücken unsere Haltung in bestimmten Bereichen aus. Und wieder führt auch dieses Wort noch weiter - zur Körperhaltung. Was wären wir, gäbe es nicht unseren Stütz- und Halteapparat aus Knochen, Gelenken und Bindegewebe? Ein Häufchen Elend vielleicht... Danken wir unserem Körper für seine Haltung mit Haltung, denn er gibt uns sicher gerne Halt!...
Man sieht es nicht auf den ersten Blick – aber die Dinge scheinen doch mehr zusammenzuhängen, als uns gemeinhin bewusst ist. Und außerdem: Für unsere Sprache gibt es für mich kein Halten, denn sie weiß manchmal besser als wir, was zusammengehört. Wenn das keinen Halt gibt...
Copyright: Marlene Jäkle
Die Führung über die Feder habe ich nicht nur im Schreibcafé; ich schreibe ja auch an anderen Orten... Oder führt die Feder etwa mich? Und wenn ja – wohin geht sie mit mir?
Sie ist unberechenbar! Jedes Mal beweist sie, dass sie ihren „eigenen Kopf“ hat. Von einer Idee inspiriert, beginne ich – meistens recht schwungvoll – zu schreiben; überzeugt davon, zu wissen, welche Geschichte dabei heraus kommen wird. Aber ich habe die Rechnung ohne das Schreibgerät gemacht, denn die Feder weiß es besser! Wenn ich glaube, einen Text zu Ende geschrieben zu haben, kratzt sie noch eine entscheidende Frage auf, oder sie kitzelt noch einen Impuls aus mir heraus, denn letztlich hat sie das Sagen...
Sie scheint mich manchmal besser zu kennen, als ich mich. Und natürlich lässt sie mir keine Ruhe! Wen wundert´s dass ich Schreibzeug auf meinem Nachttisch liegen habe, denn Gedanken sind Flüchtlinge – leicht wie eine Feder, und genauso schwer wieder einzufangen! Wenn ich jene Gedanken, die besonders gern abends zu mir kommen, wenn ich zu Bett gehe, nicht aufschreibe, bringen sie mich um – den Schlaf. Warum auch will ich „in die Federn“ - ich müsste doch wissen, dass sie gerade hier in der Überzahl sind! Das war nun auch wieder so ein Satz, der nicht von mir kam...
Ich glaube, sie hat es gern, wenn ich lache, was sie durch ihr Kitzeln herausfordert. Besonders liebt sie das federleichte, übermütige Spiel mit Worten; da ist sie in ihrem Element! Da tanzen Worte wie Frau Holle´s Bettfedern...
Selten spreizt sie ablehnend das Gefieder, denn nur zu gern macht sie Schmuck daraus, stolz wie eine Pfauenfeder.
Sie kann wärmen mit dem, was sie zu Papier bringt. Worte, die zu Herzen gehen. Sind sie von der Daunenfeder gekommen?
Und sie trägt mich manchmal davon ins Land der Phantasie, wo sie viele Freunde hat: Schräge Vögel, zarte Wölkchen, Tintenfresser.
Also bin ich ihr im Grunde ergeben, denn Gegenwehr wäre sinnlos. Warum auch sollte ich mich sträuben – sie führt mich schließlich regelmäßig auf Wolke sieben...
Wie – die kennt Ihr nicht? Lasst Euch ver-führen! Die Feder weiß besser als jeder Andere, wohin die Reise geht.
Na dann – Tschüüs!
Copyright: Marlene Jäkle
Beim Adjektiv „Sexy“ muss ich spontan an Kurven denken. Diese können beim kessen Wimpern-Aufschlag beginnen, im Kuss-Mund pulsieren und figürlich die Formel I auf eine andere Ebene kurven. Sexy - ein Wort – im Grunde eindeutig – wird durch ein harmloses Y am Ende zur verführerischen Sirene, die schon Odysseus in ihren Bann zu ziehen suchte. Sexy – ein Wort der Verheißung, das mit seinem Y den Schleier der Harmlosigkeit über die folgenschwerste Nebensache der Welt wirft, wie ein Netz mit Haken in jeder zweiten Masche...
Macht dagegen ist ein Kraft-Wort. Direkt, voller Anspruch, und heimlich mit dem Wort „Besitz“ liiert. Macht macht keine Kurven, weist keinen einzigen harmlosen Buchstaben auf und ist weder verschleiert, noch nebensächlich! Macht scheint mir die Domina im Reich der Worte. Missbrauchend benutzt sie die Peitsche, schwer heilende Wunden verteilend. Klug eingesetzt jedoch war ihr Ruf schneller, was den Zwang zur Unterwerfung überflüssig macht, denn sie hat Würde zum Partner gewählt.
Ist Macht sexy?
Sie ist – wie alles – eine Medaille mit zwei Seiten: Sadistisch oder Solide…
Copyright. Marlene Jäkle
Wenn man vom Schicksal mit besonderen Gaben bedacht wurde, sollte man wohl versuchen, diese auch zu leben. „Jede Gabe ist eine Aufgabe“, wie einst Käthe Kollwitz sagte.
Eine meiner Gaben ist das Verfassen von Texten und Gedichten, und ich bemerkte im Lauf der Zeit, dass ich gut weitergeben kann, was mich selbst begeistert, stärkt oder berührt.
Unsere Sprache ist für mich ein facettenreiches Geschenk, das mich immer wieder auf´s Neue inspiriert und fasziniert! Sie eignet sich sowohl für Wort-Spielereien, als auch für das Forschen in der Tiefe. Sie kann trösten und zum Heilmittel werden. Wer sich darauf einlässt, dem kann sie Therapeutikum sein (so z.B. beim Tagebuch schreiben). Im Schreiben entwickelt sie aus meiner Sicht mehr Wirkkraft, weil Schreiben eine Verlangsamung bewirkt und nach Innehalten verlangt, während sich das Denken oder Sprechen schneller manifestiert. Das Schreiben regt die Auseinandersetzung mit mir und meinen Inhalten an.
Was mir auf Grund meiner Biographie bei der Suche nach SINN hilfreich war, kann ich anderen Suchenden zugänglich machen. Man kümmert sich heutzutage so sehr um seinen Körper. Der Geist steht bei Vielen noch hoch im Kurs. Aber wie steht es mit der Seele? Alles Erlebte wird abgespeichert, und Unverarbeitetes taucht nicht selten als Krankheit wieder auf. Hier sehe ich (auch) Handlungs-Bedarf, und das Schreiben ist eine wundervolle Methode, zu diesem inneren Ort voller Reichtum und Potenzial zu gelangen. Schreiben kann in diesem Sinn sogar zur Gesundheits-Vorsorge und Burn-Out-Prävention werden.
Wenn ich drei Worte wählen müsste, die mich im Innersten antreiben und ausmachen, wären dies: WORT, SINN und SEELE...
So habe ich „mein Wort dem Wort gegeben“, und „schaffe Orte für Worte“…
Marlene Jäkle
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